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Wie ihr eine SIM-Karte für Indien kaufen könnt

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Date01 Sep 2021

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Wir haben uns schon alle so daran gewöhnt, dass unser Handy uns stets mit Rat zur Seite steht, wenn wir nicht weiter wissen. Nervig  nur, wenn dem Handy der Saft – nämlich das Internet – fehlt. Daher ist es nützlich, eine SIM-Karte für Indien zu besorgen. Selbst wenn ihr nur auf Reisen seid, werden euch die riesigen Datenvolumen eurer indischen SIM-Karte helfen, wenn es mal kein WLAN gibt, ihr euch verlaufen habt oder ihr etwas nicht versteht und schnell mal nachlesen wollt. Plant ihr einen längeren Aufenthalt in Indien, dann ist eine indische SIM-Karte ein absolutes Muss! 

In diesem Artikel erklären wir euch, wie ihr eine SIM-Karte für Indien bekommt, was ihr dafür braucht und worauf ihr bei der Nutzung achten solltet. 

Wo ihr eine SIM-Karte für Indien kaufen könnt

In vielen anderen Ländern kann man direkt am Flughafen ganz leicht eine SIM-Karte mit Guthaben kaufen. Davon raten wir in Indien allerdings ab. Denn hier sind die Preise am Flughafen genau wie beim Geld wechseln viel höher als anderswo. 

Die beste Option eine SIM-Karte für Indien zu kaufen ist in einem Laden von Vodafone oder Airtel. Diese beiden sind die größten Mobilfunkanbieter zusammen mit Jio, der allerdings nur für Inder*innen verfügbar ist. Sucht euch am besten schon vor der Reise oder sobald ihr WLAN habt, einen Laden von Vodafone oder Airtel in eurer Nähe aus. In den großen Städten findet ihr davon viele. Lasst euch jedoch nicht von den vielen Aushängeschildern an kleinen Shops an der Straße in die Irre führen. Hier könnt ihr keine SIM-Karte für Indien kaufen, sondern nur Guthaben und Datenpakete aufladen. 

In kleinen Shops und auf der Straße kommt es häufiger vor, dass Second-Hand SIM-Karten verkauft werden oder euch angeboten wird eine SIM-Karte für Indien zu besorgen. Das kann funktionieren, wir raten allerdings davon ab, da ihr leicht übers Ohr gehauen werden könnt. 

Was ihr für den Kauf einer indischen SIM-Karte braucht 

Mittlerweile ist der sonst sehr bürokratische Prozess um vieles einfacher geworden, sodass ihr nicht mehr verschiedene Formulare ausfüllen und vielzählige Dokumente mitbringen müsst. Was ihr immer braucht ist euer Pass mit dem Visum, bzw. dem Einreisestempel für das e-Visum. Wenn ihr ein e-Visum habt, dann solltet ihr auch das Dokument mit der ETA (Electronic Travel Authorization) mitbringen, das ihr ja sowieso ausgedruckt bei der Einreise vorzeigen müsst. 

Zusätzlich müsst ihr die Adresse eines Hotels oder eines Freundes angeben.  Außerdem wird manchmal nach einer Kopie des Visums und nach zwei Passfotos (nicht biometrisch) gefragt. Geht also am besten auf Nummer sicher und bringt dies auch mit. In einigen Läden werden einfach Fotos von euch, eurem Pass und dem Visum gemacht, um den ganzen Papierkram zu umgehen. 

Der einzige schwierige Aspekt beim Kauf einer SIM-Karte ist, dass Vodafone und Airtel oft nach jemandem fragen, der für euch bürgt. Die Sorge der indischen Regierung, dass die SIM-Karte für terroristische Zwecke verwendet oder weitergegeben wird, führt dazu, dass ihr eine indische Telefonnummer der für euch bürgenden Person braucht. Bei Reisenden wird dies oft nicht so streng gesehen. Übrigens muss die bürgende Person für Reisende kein*e Inder*in sein. Wenn jemand von euch schon eine SIM-Karte hat, dann könnt ihr auch für eure Freund*innen bürgen. 

Schwieriger ist das bei Arbeits-, Business-, und Journalistenvisa. Da muss ein*e Inder*in für euch bürgen, wobei eine Kopie oder ein Foto des Passes nötig ist und der Mobilfunkanbieter möglicherweise anruft, um zu bestätigen, dass die Bürgschaft rechtens ist. 

Zusätzlich zur SIM-Karte müsst ihr auch noch Guthaben oder/und ein Datenpaket dazu kaufen. Bei den meisten Angeboten habt ihr 1-2 GB Datenvolumen pro Tag, das immer pünktlich um Mitternacht wieder aufgefüllt wird. Da es sich um eine Prepaid-Karte handelt, solltet ihr möglichst ein Paket wählen, das über lange Zeit läuft. So müsst ihr weniger oft aufladen. 

Wie ihr die SIM-Karte aktiviert

Nachdem ihr die SIM-Karte bekommen habt, muss sie noch aktiviert werden. Auch dieser Prozess ist mittlerweile viel einfacher geworden. Oft übernehmen die Verkäufer*innen die Aktivierung, was ca. 15 Minuten dauert. So habt ihr keinerlei Stress und ihr könnt noch im Laden kontrollieren, ob alles geklappt hat. 

Wenn die Aktivierung nicht im Laden erfolgt, dann wird euch die Nummer einer Service-Hotline gegeben, die ihr nach ein paar Stunden anrufen sollt. Bei diesem Anruf müsst ihr dann meist eure Passnummer (oder Teile davon) und andere Daten, die ihr beim Kauf hinterlegt habt, angeben. Diese Daten können eure Adresse in Deutschland, der Name eures Vaters oder ähnliches sein. 

Hier haben wir einen wichtigen Tipp! Wenn ihr im Laden nach diesen Daten gefragt werdet, dann haltet die Angaben so kurz und einfach wie möglich. So ist es sinnvoll, Hauptstraße als Haupt Street anzugeben und es beim Vornamen des Vaters zu belassen. Denn wenn ihr ein paar Stunden später mit dem*r indischen Servicemitarbeiter*in sprecht, dann erleichtern diese kurzen Angaben den Kommunikationsvorgang extrem. Nachdem die Aktivierung erfolgreich war, solltet ihr das Handy einmal aus und wieder einschalten und könnt dann eure Daten, Freiminuten und das Guthaben beliebig nutzen. 

Zur Aktivierung müsst ihr beachten, dass ihr die SIM-Karte für Indien nur in dem Bundesstaat aktivieren könnt, wo ihr sie gekauft habt. Wenn ihr also in Delhi ankommt und dort eine SIM-Karte kauft und dann nach Agra oder Varanasi weiterfahrt, dann könnt ihr die Karte dort nicht aktivieren. Denn Agra und Varanasi liegen in einem anderen Bundesstaat. Wenn die Karte einmal aktiviert ist, könnt ihr sie allerdings problemlos in allen indischen Bundesstaaten nutzen und aufladen! 

Roaming-Gebühren fallen nur für Telefonate an, nicht für die Nutzung von Daten. 

Wie ihr die SIM-Karte aufladet

Das Aufladen des Guthabens und der Daten funktioniert in jedem Bundesstaat. An den kleinen Shops an jeder Ecke, an dem große Aushängeschilder mit Vodafone und Airtel hängen, bekommt ihr eine Aufladung. Dafür müsst ihr dort den Mobilfunkanbieter eurer SIM-Karte angeben, eure Nummer sagen oder aufschreiben und euch für eines der Datenpakete entscheiden. Ihr bezahlt die fällige Summe und solltet auf eine SMS warten, die bestätigt, dass der Vorgang erfolgreich war. 

Wir empfehlen Datenpakete mit einer langen Laufzeit (z. B. 3 Monate) zu kaufen, damit ihr nicht ständig nach einem Shop zum Aufladen suchen müsst. Außerdem ist es sinnvoll ein Paket mit 1 bis 2 GB Datenvolumen am Tag zu kaufen, da ihr nicht überall WLAN haben werdet. Ganz im Gegenteil zu Deutschland sind Daten in Indien unglaublich günstig und verlässlich. 

Unabhängig davon, ob euer Datenpaket schon abgelaufen ist, könnt ihr jederzeit Guthaben oder Daten aufladen. Ein paar Tage vor Ablauf eurer Daten bekommt ihr eine Erinnerung per SMS. 

Wie lange die SIM-Karte für Indien gültig ist

Solltet ihr mit einem Touristenvisum in Indien unterwegs sein, dann wird die SIM-Karte vorerst nur drei Monate gültig sein, egal wie lange euer Visum gilt. In der Regel ist es allerdings möglich, die Gültigkeit der SIM-Karte nach drei Monaten in einem Laden von Vodafone oder Airtel zu verlängern. Aber ACHTUNG: Ihr könnt die SIM-Karte nur in dem Bundesstaat verlängern, in dem ihr sie gekauft habt. Wenn ihr die SIM-Karte für Indien also in Maharashtra gekauft habt, könnt ihr sie nicht in Tamil Nadu verlängern, sondern müsst dort eine neue SIM-Karte besorgen. 

Die Gültigkeit der SIM-Karten, die auf andere Arten von Visa ausgestellt wurden, variiert. Meist ist sie an die Dauer des Visums geknüpft. Wenn ihr die Möglichkeit habt, eine SIM-Karte über euer Unternehmen zu besorgen, dann ist das die beste Option. 

Was ihr über die Nutzung der SIM-Karte in Indien wissen müsst

Die indischen SIM-Karten sind für alle Handys kompatibel als Standard, Micro oder Nano Karte. 

Das Mobilfunknetz in Indien ist im Vergleich zu Deutschland überall ziemlich gut. Auch in ländlichen Gegenden habt ihr für gewöhnlich ganz gutes Netz. Dass ihr in abgelegenen Waldgebieten oder auf einem Gipfel im Himalaya kein Netz habt, kann euch dagegen eine ganz angenehme Auszeit verschaffen. 

Wir hoffen, unser Artikel über die SIM-Karte für Indien hat euch weitergeholfen. Wir freuen uns sehr, wenn ihr eure Erfahrungen zum Kauf, der Nutzung und dem Anbieter der SIM-Karte mit uns teilt, damit alle Leser*innen davon profitieren. 

Autorin: Tanja Holbe

Cover Foto: SIM Karte für Indien (Credit: Ibrahim Rifath - Unsplash)

Foto: Handy und Sonnenuntergang Indien (Credit: Darshan Gajara - Unsplash

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