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Vegetarisch Essen in Indien

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Date05 Nov 2021

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Keine Frage, Indien ist ein Paradies für Vegetarier. Denn anders als bei uns ist Vegetarismus auf dem Subkontinent traditionell und religiös verankert. Schätzungen und Umfragen zufolge leben mehr als ein Drittel der indischen Bevölkerung vegetarisch. Neue Forschungen des Anthropologen Balmurli Natrajan und des Ökonomen Suraj Jacob stellen diese Ergebnisse jedoch infrage. Sie meinen, dass der hohe Prozentsatz, der sich in Umfragen der Regierung abzeichnet, durch religiösen und politischen Druck deutlich überhöht sei. Ihre Untersuchungen zeigen, dass rund 20 % der Inderinnen und Inder vegetarisch leben.

Klar ist jedoch, dass die indische Bevölkerung bedeutend weniger Fleisch konsumiert als andere Nationen. Fünf Kilogramm Fleisch verzehren die Menschen in Indien pro Kopf im Jahr. In Deutschland liegt der pro-Kopf-Verzehr bei 60 Kilogramm. Anders als bei uns wird in Indien vorwiegend Geflügel und Lamm gegessen. In den Küstenregionen kommt viel Fisch auf den Speiseplan. Rindfleisch wird nur ganz wenig gegessen. Da in Indien die Kuh als heilig gilt, ist der Konsum von Rind sehr verpönt. In vielen Bundesstaaten ist das Schlachten und der Verkauf von Rindfleisch verboten. Der Fleischkonsum nimmt in Indien jedoch stetig zu. Vor allem die Mittel- und Oberschicht gelüstet es vermehrt nach Fleisch.

Ob in Hotels, Restaurants, kleinen Lokalen am Straßenrand oder bei einer privaten Einladung – vegetarisches Essen ist überall erhältlich und bedarf keiner weiteren Erklärung. Viele Restaurants sind auch „Pure Veg“, d. h. auf den Speisekarten sucht man vergeblich nach Fleisch- und Eiergerichten. Vegetarier haben es in Indien leicht. Schon lange wird jedes vegetarische Produkt mit einem grünen Punkt gekennzeichnet. Alles, was Eier oder Fleisch enthält, hat einen roten Punkt.   

Von Indien können wir lernen, dass eine vegetarische Ernährung keiner Ersatzprodukte bedarf, wie Wurst aus Soja oder Seitan-Schnitzel.

Die indische Küche punktet vor allem mit eiweißreichen Hülsenfrüchten: Linsen, Erbsen und Bohnen – verschiedenste Sorten auf unzählige Weisen zubereitet. Aber auch die unterschiedlichsten Gemüse, Früchte, Nüsse und Samen sorgen für Abwechslung auf dem vegetarischen Speiseplan. Der größte Unterschied zu unserem Essen liegt jedoch an der unglaublichen Vielfalt an Gewürzen und Kräutern. Somit kann ein einfaches Gemüse-Curry eine Geschmacksexplosion auf eurer Zunge auslösen. Genau genommen gibt es „die indische vegetarische Küche“ gar nicht, denn jeder Bundesstaat, eigentlich sogar jede Region, hat unterschiedliche Gerichte und Spezialitäten. Die meisten Familien haben auch ihre eigenen Masala-Mischungen (Gewürzmischungen), die sie zum Kochen verwenden.

Veganer haben es in Indien etwas schwerer. Milchprodukte wie Joghurt, Paneer (indischer Frischkäse), Ghee (geklärte Butter) und Sahne haben einen hohen Stellenwert und sind oft in vegetarischen Gerichten und Süßspeisen zu finden.

Schaut euch hier unseren Artikel darüber an, wie ihr in Indien vegan essen könnt.

Wie sind eure Erfahrungen mit vegetarischen Gerichten in Indien? Habt ihr noch Fragen, die euch auf dem Herzen liegen, dann schreibt uns gerne

Autorin: Antje Stiebitz

Cover Foto Credit: 1222Komalkumari1222 - Pixabay

Foto Credit Gewürze: Prachi Palwe - Unsplash

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