• InfoGuide
  • Alltagsleben

Tipps rund ums Essen und Trinken in Indien

9
Teilen
Lesezeichen

Date07 Sep 2021

9
Teilen
Lesezeichen

Essen und Trinken in Indien ist ein absolutes Abenteuer - wir haben die besten Tipps, um sich im Dschungel von Möglichkeiten und Ungewissheiten zurecht zu finden. Das Essen und Trinken in Indien ist so vielfältig wie die Menschen, die geografischen Gegebenheiten und die Kultur in den verschiedenen Regionen. Ihr könnt euch also darauf einstellen, neue Geschmackserlebnisse an jeder Ecke des Landes zu finden. 

Unterschiede zwischen Nord- und Südindien

Die Gegenüberstellung von Nord- und Südindien werdet ihr nicht nur in der indischen Küche finden. Auch die Sprachen, die Kultur und das Klima unterscheiden sich stark voneinander. Letzteres beeinflusst zudem maßgeblich, was auf den Tisch kommt. Während im heißen Süden viele Gerichte mit frischer Kokosnuss zubereitet sind, findet ihr in nordindischen Gerichten mehr Sahne und Ghee (geklärte Butter)

Südindien ist ein wahres Paradies für Vegetarier*innen. Auch wenn im Norden des Landes tendenziell mehr Fleisch gegessen wird, werdet ihr in ganz Indien ausgezeichnete vegetarische sowie hervorragende Gerichte mit Fleisch und Fisch finden. 

Schaut euch hier an, wie es ist vegetarisch in Indien zu essen und wie sich Veganismus in Indien ausbreitet

Ein ganz wesentlicher Unterschied der indischen Küche zwischen Nord und Süd sind die Beilagen. Gerichte in Nordindien werden meist mit Brot serviert – kreisrunde Chapatis, vielschichtige Parathas, heiß frittierte Puris und fluffige Naans – ein wahrer Gaumenschmaus für alle, die Fladenbrote lieben. Im Süden Indiens gilt Reis als unverzichtbar. Reis ist nicht nur als klassische Beilage beliebt, sondern auch verarbeitet zu Reispfannkuchen (Dosa), Reisküchlein (Idli) oder als Reisflocken zum Frühstück. 

Die Extreme der indischen Küche

Die Intensität der verschiedenen Geschmacksrichtungen kann anfangs überwältigend sein. Mit der Zeit werdet ihr sehen, dass dennoch alles auf einer Formel der Balance beruht. In einem Thali, einem Gericht mit vielen unterschiedlichen Curries und Beilagen, findet ihr neben scharfen Curries oft einen mildernden Joghurt oder Buttermilch sowie die beliebten sauren Pickles und eine Süßspeise. Apropos, wenn wir süß schreiben, dann meinen wir richtig süß. Nicht nur in Zuckerwasser getränkte Süßigkeiten, sondern schon der morgendliche Chai decken den täglichen Bedarf an Zucker allemal. 

Ein Gegensatz, mit dem beim Essen und Trinken in Indien gerne gespielt wird, ist süß und salzig. So könnt ihr euch im Kino Karamell- und Käsepopcorn mischen lassen, eure Zitronenlimonade am Nachmittag mit Zucker und Salz bestellen oder als Snack aufgeschnittene Früchte mit herzhaftem Chaat Masala bestreut genießen. 

Kaffee oder Tee?

Ihr kommt in Indien kaum an Chai, also Schwarztee mit Milch und viel Zucker, vorbei. Diesen findet ihr im ganzen Land an jeder Straßenecke, in charmanten Teehäusern und selbst im Zug werdet ihr auf die berühmten Chaiwallas treffen, die mit einer Thermoskanne voll Tee die Reisenden beglücken. Kaffee wird an den Straßenständen und im Zug auch verkauft. Das ist meist löslicher Instantkaffee. Der Geschmack wird aber ohnehin von viel Milch und Zucker wie beim Chai überlagert. 

Die indischen Teeanbaugebiete Darjeeling, Assam oder Nilgiri sind weltweit bekannt. Aber wusstet ihr, dass in Indien auch Kaffee angebaut wird? Die klimatischen Bedingungen im Süden des Landes eignen sich besonders gut zum Anbau. Der südindische Kaffee ist eine wahre Delikatesse. Das Aroma entfaltet sich erst so richtig, wenn er mit viel Können und Theatralik von der Tasse in die Untertasse und wieder zurück gegossen wird. Diese Eigenart den Kaffee (und auch Chai) abzukühlen, findet ihr nur in Südindien. Mittlerweile finden sich in den großen Städten Indiens immer mehr Cafés, die indischen Kaffee rösten, anpreisen und in Form von Cappuccino und Latte Macchiato zelebrieren. Der Besuch einer Kaffeeplantage ist übrigens auch sehr empfehlenswert! 

Streetfood, ja oder nein?

Bei Streetfood gehen die Meinungen von erfahrenen Indien-Reisenden stark auseinander. Einige verzichten ganz und gar auf das Essen von Straßenständen, um das Risiko krank zu werden, zu vermeiden. Andere dagegen sind glühende Verfechter von Streetfood als Ausdruck von Alltagskultur und Vielfalt. 

Das in großen Pfannen, Töpfen und Schüsseln direkt am Straßenrand zubereitete Essen ist tendenziell unhygienischer. Es gibt jedoch einige Dinge auf die ihr achten könnt, wenn ihr an Straßenständen kauft. Für Obst und Gemüse gilt die Regel: Peel it, cook it or forget it! (Schält es, kocht es oder vergesst es!). Wenn ihr doch Lust auf ein Stück Melone habt, sollte diese zumindest vor euren Augen aufgeschnitten werden. 

Alles, was den ganzen Tag offen an einem Stand liegt, solltet ihr vermeiden. Wenn etwas frisch vor euren Augen gekocht oder gebraten wird, dann wisst ihr, dass zumindest einige der Keime abgekocht sind. Bei Säften oder Limonaden solltet ihr vorsichtig sein, wenn ihr nicht wisst woher das Wasser kommt, denn ungefiltertes Wasser kann euch krank machen. Vor allem bei Milcheis solltet ihr achtsam sein, denn eine unterbrochene Kühlkette kann bei den heißen Temperaturen in Indien schnell zum Verhängnis werden. 

Schlussendlich gibt es keine pauschale Antwort, was Streetfood in Indien angeht. Sicher ist, dass sich hier neben Risiken auch tolle Geschmacksexplosionen auftun können. 

Wasser – was ihr wissen solltet!

Die Hitze und staubigen Straßen machen schnell durstig, aber vorsicht: Ihr solltet niemals Wasser aus dem Hahn trinken. Denn das Wasser ist nicht gefiltert und kann euch krank machen, insbesondere während der Monsunzeit. Daher findet ihr in jedem Restaurant, Hotel und Büro Wasserfilter, die euch mit frischem Wasser versorgen. 

Wenn euch im Restaurant Wasser aus Krügen angeboten wird, solltet ihr fragen, ob dieses auch einen Filter durchlaufen hat. Abgepacktes Wasser ist immer unbedenklich. Aber vorsicht: Bevor ihr eine Wasserflasche kauft, geht sicher, dass der Verschluss noch original versiegelt ist. Es kann vorkommen, dass alte Flaschen wieder aufgefüllt und verkauft werden. 

Wir hoffen, diese Tipps zum Essen und Trinken in Indien helfen euch, die kulinarischen Erlebnisse in vollen Zügen auskosten zu können. Mit Neugier und Offenheit könnt ihr wahre Schätze der indischen Küche entdecken. Solltet ihr dennoch Fragen oder weitere Unsicherheiten haben, dann schreibt uns gerne! 

Autorin: Tanja Holbe

Cover Foto: Indisches Thali (Credit: Rajat Sarki - Unsplash)

Foto: indische Snacks mit grünen Chilis (Credit: Reshu Drolia - Unsplash

Foto: Frittieren von Puris (Credit: Ashwini Chaudhary - Unsplash)

Hinweis: Sofern nicht anders angegeben, sind Website-Designs, Audio- und Videodateien, Texte, Fotos und Grafiken auf der Website (zusammenfassend als "Content" bezeichnet) Eigentum von New2 oder an New2 lizenziert und durch Urheberrechts- und Markengesetze geschützt.

#essen und trinken in indien#indische küche#essen in indien#streetfood in indien