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Dos und Don'ts fürs Reisen in Indien

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Date10 Feb 2022

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„Incredible India!“ – so lautet der Werbeslogan der internationalen Tourismuskampagne, mit der das indische Tourismusministerium seit nunmehr 20 Jahren für Indien als Reiseziel wirbt. Indien ist in der Tat ein einzigartiges und faszinierendes Land, welches mit seiner Größe und kulturellen Vielfalt eher wie ein eigenständiger Kontinent als wie ein einzelner Staat wirkt. Das Land besteht aus so viel mehr als nur den pulsierenden Metropolen Delhi, Mumbai und Kolkata oder den weltweit berühmten Bauwerken wie dem Taj Mahal oder den Jahrhunderte alten Tempeln in Khajuraho. Es lohnt sich, die typischen Touristenrouten zu verlassen und Indien in seiner ganzen Vielfalt kennenzulernen!

Jedoch bringt Indiens einzigartige Kultur und Mannigfaltigkeit auch einige Herausforderungen für die Reisenden mit sich: Gesellschaftliche Normen und Gepflogenheiten unterschieden sich teils stark von denen in Deutschland und anderen europäischen Ländern. Deswegen ist eine gute Vorbereitung unabdingbar, um negative Überraschungen soweit möglich zu vermeiden und so aus der Indienreise eine einzigartige Erfahrung zu machen, an die man sich noch Jahre später mit Freude zurückerinnert. Wir haben euch dafür in diesem Artikel ein paar nützliche Tipps zusammengestellt. 

Wenn ihr darüber hinaus noch mehr über Indiens vielfältige Traditionen und Bräuche erfahren möchtet, empfehlen wir das Buch „Kulturschock Indien“ aus dem Reise Know-How Verlag. Um euch einen ersten Überblick über Indiens regionale Diversität zu verschaffen, könnt ihr auch unsere Artikel zu Karnataka im Süden, Uttar Pradesh im Norden oder zu den Bundesstaaten im Allgemeinen lesen!

Bei einer Reise durch Indien solltet ihr euch stets der Vielfalt dieses siebtgrößten Landes der Erde bewusst sein. Zwischen der Finanzmetropole und Bollywood-Filmfabrik Mumbai und der ehemaligen französischen Kolonie Puducherry oder einem Dorf im ländlichen Bihar liegen Welten. Daher überrascht es kaum, dass sich gesellschaftliche Normen von Ort zu Ort unterscheiden können. Eine Gepflogenheit, die euch fast überall in Indien begegnen wird, ist der Verzehr von Speisen mit der rechten Hand. Zwar werden in schicken Restaurants in den Großstädten sicherlich Messer und Gabel gereicht, doch das Essen mit den bloßen Händen ist die traditionelle und weiterhin sehr verbreitete Art, um Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Da die linke Hand häufig für den Toilettengang benutzt wird und hier nur selten Toilettenpapier, sondern meist Wasser zum Einsatz kommt, sollte das Essen immer mit der rechten Hand zum Mund geführt werden. Auch Geld oder andere Dinge sollten nur mit der rechten Hand überreicht werden.  

Ein weiteres wichtiges Thema für jeden Indienreisenden ist die Frage, welcher Kleidungsstil in der jeweiligen Situation angemessen ist. In den großen Metropolen kleiden sich insbesondere die jüngeren Inderinnen und Inder oft nicht so viel anders als es in europäischen Großstädten der Fall ist. In kleineren Orten und Dörfern sollten jedoch die Schultern und Beine stets bedeckt werden und vor allem Frauen sollten auf figurbetonte Kleidung verzichten. Während insbesondere junge Männer auch abseits der großen Metropolen zunehmend in Jeans und Hemd anzutreffen sind, tragen die allermeisten Frauen in ländlichen Gebieten und kleineren Städten traditionelle indische Kleidung wie den Salwar Kameez, eine Kombination aus weit geschnittener Stoffhose und einer meist bis zu den Knien reichenden weiten Bluse, über die häufig ein langer, breiter Schal (Dupatta) getragen wird. 

In Indien als einem stark religiös geprägten Land gilt es, an religiösen Stätten besonders darauf zu achten, sich angemessen und respektvoll zu verhalten und zu kleiden. Grundsätzlich sollte beim Besuch solcher Stätten saubere und anständige Kleidung getragen werden, um diesen Orten der Andacht und der Verehrung den nötigen Respekt zu erweisen. Zudem müssen in Tempeln und Moscheen (wie auch in vielen indischen Haushalten) die Schuhe vor dem Betreten abgelegt werden. Daher empfiehlt es sich, offene Schuhe zu tragen, um diese schnell aus- und anziehen zu können. Oft stehen vor Ort Schuhregale zur freien Benutzung bereit oder jemand wartet vor dem Eingang des Gotteshaus, um die Fußbekleidung für ein paar Rupien sicher zu verwahren. Auch wenn die Schuhe ausgezogen wurden, sollten sie keinesfalls mit ins Innere genommen werden, sondern immer vor dem Eingang zurückgelassen werden. In den Tempeln der Jainas, deren Religionsgemeinschaft vor mehr als 2.500 Jahren im Norden des indischen Subkontinents entstand, sind darüber hinaus jegliche Gegenstände aus Leder Tabu. Diese Regel liegt im Prinzip der Gewaltfreiheit (Ahimsa) begründet. Im Jainismus ist dieser Grundsatz von zentraler Bedeutung, weswegen sich Jainas strikt vegetarisch ernähren und keine Kleidung aus Tierprodukten wie Fell und Leder tragen.

In Moscheen und Sikh-Tempeln wiederum sollte darauf geachtet werden, dass Kopf und Haare mit einem Tuch oder ähnlichem bedeckt werden müssen. In den islamischen Gotteshäusern besteht diese Pflicht zumeist nur für Frauen, in manchen Fällen werden aber auch Männer gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen. Bei Besuch von Gurudwaras, den Tempeln der Sikhs, hingegen sind die Regeln eindeutig: Frauen und Männer müssen ihr Haupt bedecken. Zu diesem Zwecke stehen in den meisten Fällen bunte Kopftücher zur Verfügung, es können aber natürlich auch eigene Tücher mitgebracht werden. Im Sikhismus, einer aus der nordindischen Region Punjab stammenden monotheistischen Glaubensgemeinschaft, drückt das Bedecken des Kopfes den Respekt und die Demut aller Gläubigen gegenüber dem gestaltlosen Schöpfergott aus. 

Das Fotografieren in religiösen Stätten ist oft untersagt und wenn es doch erlaubt ist, solltet ihr Fotos mit Respekt aufnehmen. Auch außerhalb der Gotteshäuser solltet ihr Menschen fragen, bevor ihr sie fotografiert.

Wir hoffen, dieser Artikel konnte euch einen ersten Überblick darüber geben, was ihr auf einer Indienreise beachten solltet. Schaut regelmäßig bei New2 India vorbei, um mehr über Indien als Reiseziel, aber auch sonst viel Wissenswertes zu diesem faszinierenden Land und seinen Menschen zu erfahren!

Wart ihr bereits selbst in Indien unterwegs und wollt eure Erfahrungen und Tipps teilen? Dann schreibt uns gerne in den Kommentaren oder an [email protected].

Autor: Ferdinand Schlechta

Cover Photo: Alka Jha - Unsplash

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